Berlins Verfassungsschützer berichten über Probleme mit dem Koran, die sich womöglich nur noch durch Sprachreformen lösen lassen. |
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Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat sich für eine Neubewertung des “Islamismus” eingesetzt. Der Begriff sei wissenschaftlich verfehlt, schreibt Körting im Vorwort des Berliner Verfassungsschutzberichtes 2010, der gestern vorgestellt wurde. Weder Katholizismus noch Hinduismus oder Buddhismus würden in der öffentlichen Wahrnehmung mit Extremismus in Verbindung gebracht, sagte Körting. Nur bei Islam und Islamismus gebe es diese Gleichsetzung. Er plädiert dafür, Menschen, die den Islam als eine politische Heilslehre begreifen, also mithin alle ernsthaften Muslime, nicht mehr nur als “Islamisten”, sondern gar als “islamistische Extremisten” zu bezeichnen. TAZ-Leserin Reyhan Bolat ist begeistert:
Auch das Wort “Integration” ist bekanntlich diskriminierend und muss durch Begriffe wie “Vielfalt”, “gesellschaftliche Teilhabe”, “Pluralität” oder “Demokratie” ersetzt werden. Statt in kolonialistischer Manier eine “Integration der Muslime” zu fordern, sollten wir uns daher lieber auf die kommende “Teilhabe einer Vielfalt von Extremisten an einer Pluralität der Demokratien” auf neu-erfunden-deutschem Boden freuen, von der das Manifest der Vielen kündet. |